Sektfrühstück am Morgen, über das Wetter reden, abends zusammen Cocktails trinken oder (während ich mich „oben ohne“ draußen in der Sonne aale) mal ganz spontan auf einen Besuch vorbei kommen…
Zu den wenigen Dingen, die sich seit Corona kein Stück verändert haben, gehört zum Beispiel das: Ich will es immer noch nicht!!!
Aber seit circa vier Wochen will ER es um so dringender.
Gefühlt hängt er deshalb von morgens bis abends über dem Gartenzaun, in der Hoffnung irgendjemanden auf einen Plausch an die Angel zu bekommen…
Also gut, dachte ich, stell´ dich mal bitte nicht so an, ein kleines Schwätzchen wird dich wohl nicht umbringen. Nur ganz kurz. Es sind ja auch besondere Zeiten. Und, der arme Mann (der sein T-Shirt übrigens grundsätzlich „in“ der Turnhose trägt) ist ja bestimmt einfach nur einsam….
EINE STUNDE !!!!!
Und das muss ich ihm lassen – rhetorische ist der echt fit!
Ich habe bestimmt zehn Mal (wenn das reicht) den Versuch gemacht, mich wegzuschleichen. Es war einfach unmöglich unter Berücksichtigung der gängigen Anstandsregeln den Rückzug vom „Zaun des Geschehens“ anzutreten!
Liebe Bundesregierung, vergesst bitte unbedingt bei Euren Überlegungen zum schrittweise Rückzug aus dem Shut-Down am Mittwoch die Skatclubs nicht!
Für alle Anwohner und Passanten unserer Straße, wäre es wirklich dringend notwendig, dass der Nachbar zumindest wieder einmal pro Woche „zaunfrei“ bekommt! 😉
©2020 Corona Stories von Lucy Hobrecht und Romana Reiff